Traumasensibilität & Weiblichkeit im Business
Erfolg darf sanft und heilsam sein – traumasensibles Arbeiten ist der Schlüssel dazu.
Hallo liebe Frauen,
Heute möchte ich über ein Thema sprechen, das im Business-Kontext oft übersehen wird, aber meiner Meinung nach sehr bedeutend und eines meiner Lieblingsthemen ist: Traumasensibilität. Was genau bedeutet es, traumasensibel zu sein, und warum ist das gerade im beruflichen Umfeld so wichtig? Ich werde in diesem Blogbeitrag zudem darauf eingehen, wie die Regulierung unseres Nervensystems eine Schlüsselrolle für unser emotionales Wohlbefinden spielt – und welche tiefen Verbindungen das alles zu unserer Weiblichkeit hat.
Was bedeutet Traumasensibilität im Business?
Zu aller erst, was ist ein Trauma? Trauma kommt aus dem griechischen und bedeutet Wunde, eine Trauma kann also mit einer “seelischen Wunde” übersetzt werden.
Traumasensibilität bedeutet zum einen, dass wir uns der emotionalen, psychischen und körperlichen Auswirkungen von Stress, Trauma und negativen Erfahrungen auf unser eigenes Verhalten und unser Nervensystem bewusst sind. Zum anderen, dass wir auch feinfühlig sind für Traumatas, Verhalten und Triggerpunkte in unserem Gegenüber, das heißt ein Bewusstsein dafür haben, dass im anderen gerade eine Traumareaktion stattfindet.
Gerade im beruflichen Umfeld erleben viele Menschen hohen Druck, Überarbeitung, Konflikte oder Überforderungen, was Spuren in unserem Nervensystem hinterlassen kann. Nicht nur die großen Traumata, wie Unfälle oder Gewalt, beeinflussen uns – auch kleine, wiederholte Stressfaktoren (sogenannte „Mikrotraumata“) können zu einem dysregulierten Nervensystem führen.
In der Business-Welt, die oft auf Effizienz, Leistung und Wettbewerb fokussiert ist, wird emotionaler Stress häufig ignoriert. Dabei wirkt er sich direkt auf unsere Leistungsfähigkeit, Kreativität und zwischenmenschlichen Beziehungen aus. Traumasensibles Arbeiten bedeutet, unsere emotionalen und körperlichen Reaktionen auf Stress anzuerkennen und einen bewussten Umgang damit zu lernen. Dies führt zu einer gesünderen und nachhaltigeren Arbeitsweise.
Warum die Regulation des Nervensystems in der Arbeitswelt entscheidend ist
Echter Erfolg entsteht, wenn du lernst, in einem regulierten Nervensystem zu agieren.
Unser Nervensystem ist der Kern unseres emotionalen Wohlbefindens. Es steuert, wie wir auf Stress reagieren, wie belastbar wir sind und wie schnell wir in herausfordernden Situationen unsere Ruhe bewahren können. Wenn unser Nervensystem aus dem Gleichgewicht gerät – sei es durch ständigen Stress, Leistungsdruck oder alte Traumamuster – reagieren wir oft auf eine Weise, die weder uns, noch unseren Kolleg/innen oder unserer Arbeit guttut: Wir werden gereizt, fühlen uns überwältigt oder ziehen uns emotional zurück.
Ein reguliertes Nervensystem hingegen bedeutet, dass wir auch in stressigen Situationen die Fähigkeit haben, ruhig und klar zu bleiben. Wir können besser entscheiden, Prioritäten setzen und in Verbindung mit unseren eigenen Bedürfnissen und Grenzen bleiben. Dies führt zu einer nachhaltigeren Arbeitsweise, in der wir effizienter und gleichzeitig sanfter mit uns selbst umgehen.
Wie können wir unser Nervensystem regulieren?
Es gibt viele Wege, unser Nervensystem zu beruhigen und zu regulieren. Hier sind einige einfache, aber kraftvolle Ansätze, die du in deinen Arbeitsalltag integrieren kannst:
1. Atemübungen und bewusste Pausen
Atemtechniken sind eine der effektivsten Methoden, um unser Nervensystem zu beruhigen. Wenn du das Gefühl hast, dass der Stress überhandnimmt, nimm dir einen Moment, um tief und bewusst zu atmen. Atme tief in den Bauch ein, halte kurz inne und atme langsam aus. Diese einfache Übung aktiviert den Parasympathikus, den Teil des Nervensystems, der für Entspannung und Erholung zuständig ist. Wichtig ist auch, dass wir uns den Raum geben, in unserem eigenen Tempo arbeiten zu können.
2. Bewegung und Körperwahrnehmung
Unser Körper speichert Stress, und Bewegung kann helfen, diese Spannungen zu lösen. Ob durch Yoga, Tanz oder einen Spaziergang im Wald – regelmäßige Bewegung bringt uns aus dem Kopf in den Körper und unterstützt die Selbstregulation deines Nervensystems.
3. Achtsamkeit und Meditation
Achtsamkeitsübungen helfen uns, in den gegenwärtigen Moment zu kommen, unsere Gedanken und Emotionen zu beruhigen. Selbst ein paar Minuten stille Meditation (z.B Beobachtung des eigenen Atems) während des Arbeitstags können dazu beitragen, dass wir uns zentrieren und wieder klarer denken können. Achtsamkeit steigert unsere Körperwahrnehmung und hilft uns dadurch, uns unserer eigenen Bedürfnisse und Grenzen bewusst zu werden – und diese dann auch im Berufsalltag zu wahren.
4. Schaffe ein sicheres Umfeld durch ehrliches Mitteilen
Eine traumasensible Arbeitsweise erfordert ein Umfeld, in dem sich Menschen emotional sicher fühlen. Das bedeutet, emotionale Offenheit zuzulassen und einen respektvollen und wertschätzenden Umgang miteinander zu pflegen ohne Tabus und Verurteilung. Wenn wir uns sicher und wertgeschätzt fühlen, kann unser Nervensystem in einen Zustand der Entspannung übergehen. Dieses Umfeld können wir schaffen, indem wir unserem Gegenüber ehrlich Mitteilen, wie es uns gerade geht. Mehr dazu in einem meiner Lieblingsbücher: Gopal Norbert Klein - “Der Vagus Schlüssel”.
Traumasensibles Arbeiten bedeutet, dass du nicht durch Schmerz oder Druck antreibst, sondern durch Selbstliebe und Fürsorge.
Die Verbindung von Nervensystemregulation und Weiblichkeit
Traumasensibilität und die Regulierung des Nervensystems stehen in enger Verbindung mit unserer Weiblichkeit. Weibliche Energie ist oft zyklisch, fließend und intuitiv. Sie basiert nicht auf linearem Denken oder ständiger Leistung, sondern auf Verbindung, Empathie und Selbstfürsorge. Wenn wir uns im Arbeitskontext zu stark an männlich geprägte Werte wie Durchhaltevermögen, Effizienz und Kontrolle anpassen, kann unsere weibliche Seite unterdrückt werden. Das führt oft zu einem dysregulierten Nervensystem für uns Frauen, da wir gegen unsere natürliche Veranlagung arbeiten. Nur wenn wir Frauen uns (emotional) sicher fühlen, können unsere weiblichen Qualitäten richtig zum Vorschein kommen. Gleiches gilt natürlich auch für Männer ;)
Weiblichkeit bedeutet, dass wir die Kraft des Loslassens, der Hingabe und des Fühlens annehmen. Ein reguliertes Nervensystem unterstützt uns dabei, in unserer weiblichen Energie zu bleiben, anstatt uns von stressigen Arbeitsumgebungen vereinnahmen zu lassen. Wenn wir uns erlauben, sanft mit uns selbst umzugehen, auf unsere eigenen Körper & Bedürfnisse zu hören sowie Pausen zu machen, schaffen wir eine neue Art der Produktivität – eine, die auf Balance der Pole, Kreativität und Verbindung beruht.
Erfolg ist nicht das Ziel – das Ziel ist ein Leben, das sich sicher, heilsam und erfüllend anfühlt.
Traumasensibilität als Schlüssel für weiblichen Erfolg
Traumasensibilität ist kein Trend, sondern eine Notwendigkeit, wenn wir in der Business-Welt nachhaltig erfolgreich UND emotional gesund bleiben wollen. Indem wir uns die Zeit nehmen, unser Nervensystem zu regulieren und unsere weibliche Energie zu nähren, schaffen wir eine Grundlage für wahres Wachstum und Erfüllung – nicht nur für uns selbst, sondern auch für die Menschen, mit denen wir arbeiten.
Wir Frauen dürfen nun lernen, dass Leistung und Produktivität nicht im Widerspruch zu Sanftheit, Selbstfürsorge und emotionaler Intelligenz stehen. Im Gegenteil: Sie ergänzen sich wunderbar und führen zu nachhaltigerem Erfolg, innerem Frieden und tieferen Verbindungen.
Lasst uns Frauen gemeinsam einen neuen Weg im Business gehen – ein Weg, der traumasensibel, weiblich und emotional gesund ist.
In Verbundenheit,
Deine Nathalie von Shakti & Rose